Klein, persönlich und äußerst exklusiv – so lassen sich Boutique-Studios am besten beschreiben. Die kleinen Clubs erobern momentan die Fitnessbranche und sind vor allem in New York, Los Angeles und London beliebter denn je, denn Kunden wünschen sich heutzutage moderne Konzepte wie Barre, Cross-Training, HIIT oder Treadmill Classes in familiärer Atmosphäre – und genau das bieten Boutique-Studios. Aber auch in Deutschland gibt es bereits Studios dieser Art. Wir stellen den neuen Trend vor und erklären, warum jemand viel Geld dafür bezahlt, in einem dieser Clubs zu trainieren!
Fitness in exklusivem Ambiente
117 Dollar im Monat Mitgliedsbeitrag – erscheint sehr viel, doch den Kunden in New York ist das für die Mitgliedschaft in Boutique-Studios offenbar wert! Die Clubs sind zwar klein (bis zu 200 m²), die Preise dafür ziemlich groß. Da sich Boutique-Studios besonders in Großstädten befinden und an exklusive Member-Clubs erinnern, lässt sich schon vermuten, dass die Mitgliedschaft nicht gerade günstig ist, denn die kleinen, inhabergeführten Mikrostudios setzen vor allem auf die individuelle Betreuung der Mitglieder und einen familiären Charakter. Meist spezialisiert auf einen Fitnessbereich, konzentrieren sich diese Special-Interest-Anbieter auf Gruppentraining in stilvollem Ambiente und persönlicher Atmosphäre – und das will bezahlt werden!
Warum entscheiden sich aber trotzdem so viele für die teuren Boutique-Studios, obwohl sie in einem herkömmlichen Fitnessstudio, das außerdem ein umfangreicheres Angebot sowie größere Trainingsflächen hat, viel weniger zahlen würden?
Erstens trainieren in den kleinen Clubs vor allem Leute mit hohem Einkommen, die meist in Führungspositionen ihr Geld verdienen und wenig Zeit haben. Gerade für diese Gruppe spielt die Exklusivität der Boutique-Clubs eine entscheidende Rolle. Denn dort werden sie intensiv und persönlich betreut, die Trainer kennen ihre Namen und behandeln sie zuvorkommend. Zudem kennen sich die Kursteilnehmer untereinander, was ein wichtiger Socializing-Aspekt ist. So spielt die Mitgliedschaft in einem Boutique-Studio für sie eine wichtige Rolle in ihrem sozialen Leben.
Ein weiterer Grund: Es ist aktuell schlicht und einfach trendy, in solch einem Studio zu trainieren. Auch das verleitet Menschen dazu, hohe Preise in Kauf zu nehmen. Das New Yorker Boutique-Studio „Tone House” bietet ein äußerst hartes athletisches Gruppentraining an, das sogar das härteste Training New Yorks sein soll. Und dafür zahlen die Leute hohe Preise – einfach, weil es momentan angesagt ist, dort zu trainieren.
Von Amerika nach Deutschland
Der amerikanische Markt hat sich in den letzten Jahren verändert, nicht zuletzt aufgrund spezialisierter Anbieter wie „SoulCycle”, „Physique 57” oder „The Mile High Run Club”. Der Trend der Boutique-Studios hat vor allem die Städte New York, Los Angeles und London fest in der Hand. Doch auch in Deutschland gibt es bereits solche Studios, zum Beispiel das „Urban Heroes” in Hamburg, das mehr einem Nachtclub gleicht als einem Fitnessstudio. Schummriges Licht und laute Musik – teilweise sogar von Live-DJs – gehören hier zum Konzept ebenso wie ein hochwertiger Service. Am Eingang erhält jeder Kunde ein kostenloses Handtuch und auch Shampoo sowie Bodylotion stehen in den Duschen umsonst zur Verfügung. Die 10er-Karte kostet dort jedoch auch 179 Euro!
Eine weitere exzellente Adresse ist der „SYPC® Boutique Fitness Club” in München, der als modernster Boutique-Club in ganz Europa gilt und Barre Workout für Frauen anbietet. Das Studio wirbt mit dem Versprechen „Boutique Fitness Training in Loft Atmosphäre wie in New York” und dem „Skinny Jeans 12-Wochen-Programm” – für schlappe 249 Euro!
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Die kleinen Clubs sind so beliebt, dass so manches große Studio in der Zukunft Probleme bekommen könnte. Das Betreiben eines solchen Studios lohnt sich, denn es ist relativ günstig. Kleine Flächen bedeuten geringere Kosten für Miete und Equipment. In Verbindung mit den hohen Mitgliedsbeiträgen ergibt das eine große Gewinnspanne.
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Redaktion fitnessmarkt.de (SIS)
Bildquelle: Physique 57
Published on: 12 January 2018